Trainings, Consulting und HR-Recruitment im IT-Sektor

Status Quo und Perspektiven

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Wir freuen uns einen weiteren EXPERT_TALK mit Ihnen zu teilen.
Heute mit dabei ist Stefanie Sorum, Leiterin Training und Consulting bei der IAD. Stefanie wird heute spannende Einblicke in den Bereich des Tranings und Coachings speziell im IT-Sektor bieten.

Darüber hinaus schildert Sie auch die Entwicklungen bedingt durch die Covid-19 Pandemie sowie den Status Quo und die zu erwartenden Perspektiven.

Durch das Interview führt Sie Marco Kahler, Director PIM bei der valantic CEC Deutschland GmbH, seinerseits Experte rund um das Thema PIM.

Marco:
Hallo Steffi, du bist Leiterin Training und Consulting bei der IAD. Kannst du uns die IAD kurz erklären? Was macht ihr?

Stefanie:
Hallo Marco, wir als IAD bieten hauptsächlich Trainings und Seminare im IT-Bereich an. Bei uns kann man alles lernen, was die IT-Welt so hergibt, zum Beispiel System- und Cloud-Administration, Programmierung, und die passenden Management-Skills, wie IT-Projektmanagement oder Kommunikationsthemen.
Am liebsten sind mir die individuell geplanten Seminare, da besprechen wir die Anforderungen gemeinsam mit dem Kunden und unsere Trainer richten die Schulungsinhalte dann genau darauf aus. Neben den klassischen Firmenschulungen bieten wir auch Weiterbildungen und Umschulungen für Personen an, die gerade auf Jobsuche sind oder sich neu orientieren müssen. In der Welt der IT-Trainingsanbieter gehören wir zu den Dinosauriern, nächstes Jahr werden wir 40 Jahre alt.

Marco:
40 Jahre ist ein stolzes Alter. Da hat man bestimmt einige Höhen und Tiefen erlebt. Wie beurteilst du die aktuelle Lage rund um Corona und vor allem der Digitalisierung? Hat das einen Einfluss auf eure Situation?

Stefanie:
Die Corona-Pandemie hatte auf unseren Trainingsbereich auf jeden Fall Auswirkungen. Unsere Administratoren mussten innerhalb kürzester Zeit unseren Präsenz- auf Online-Schulungsbetrieb umstellen. Da habe ich für mich nochmal ganz klar gemerkt, wie wichtig die IT-Admins für die Unternehmen sind. Ohne unsere „Netzwerkhelden“ wäre ein Schulungsbetrieb zeitweise nicht möglich gewesen! Für uns intern hat die Pandemie dazu geführt eigene Prozesse nochmal genauer unter die Lupe zu nehmen und digitaler zu gestalten.
In der Hochphase der Pandemie fanden weniger Schulungen statt, denn verständlicherweise waren einige Unternehmen stark damit beschäftigt den eigenen Betrieb aufrecht zu erhalten. Da war wenig Raum für Schulungen.

Jetzt finden wieder regelmäßig Seminare statt und das auch in Präsenz! Man kann den direkten persönlichen Austausch einfach nicht zu 100% ersetzen. Und ganz ehrlich, ich finde das gut so.

Marco:
Das ist ja eine ordentliche Challenge, die ihr in der Pandemie bewältigen musstet. Wir erleben, dass die Digitalisierung, im Vergleich von vor 3 Jahren, wesentlich schneller und breiter voranschreitet. Dies hat natürlich einen starken Impact auf den IT-Personalmarkt. Merkt ihr etwas von dieser Situation? Würdest du sagen, dass es aktuell einen erhöhten Bedarf an Aus- und Weiterbildung gibt?

Stefanie:
Ja, wir merken diesen erhöhten Personalbedarf der IT-Branche auch. Mich erreichen Anfragen, ob wir nicht geeignete Absolventen und Absolventinnen haben, die auf Jobsuche sind. Es gibt natürlich einen erhöhten Bedarf an Aus- und Weiterbildung, der leider nicht so schnell gedeckt werden kann, wie die Unternehmen das Personal benötigen. Der Einstieg in die IT-Welt ist ja nicht ganz trivial und die Unternehmen müssen in die Neueinsteiger viel Zeit investieren.

Und da beißt sich die Katze manchmal in den Schwanz: Die Zeit das Personal auszubilden ist eigentlich kaum da, da die Personaldecke schon sehr dünn ist, aber ohne den Invest wird es zunehmend schwieriger die Stellen zu besetzen. Unsere Umschüler müssen während der Umschulung zum Fachinformatiker ein 6-monatiges Betriebspraktikum absolvieren, das finde ich eigentlich eine tolle Möglichkeit, um auch als Unternehmen neues Personal zu rekrutieren. Man kann sich den potenziellen Mitarbeiter eine „Probezeit“ lang anschauen und geht aber noch keine Verpflichtung ein.

Mit einigen Betrieben arbeiten wir schon lange und vertrauensvoll zusammen und aus dem Praktikum entstand der ein oder andere Arbeitsvertrag. Und ich freue mich sehr Marco, dass wir diese Möglichkeit des Praktikums jetzt auch mal gemeinsam ausprobieren!

Marco:
In der Tat, wir freuen uns auch schon auf das Engagement und sind auf die Zusammenarbeit gespannt. Einer euerer Schwerpunkte ist die Umschulung von Personen, die gerade auf Jobsuche sind oder sich neu orientieren. Was sind deiner Meinung nach die größten Herausforderungen der Schüler beim Job- bzw. Themenwechsel?

Stefanie:
Die größte Herausforderung beim Quereinstieg in die IT-Welt ist sicherlich den Überblick zu bekommen. Wo fange ich überhaupt an? Das ist häufig die erste Hürde. Während der zweijährigen Umschulung versuchen wir eine solide Basis zu legen, aber bei dem enormen Wissenszuwachs ist auch das nicht ganz so einfach. Unsere Teilnehmenden müssen lernen, dass sie sich selbst Informationen beschaffen und nicht alles auf „Vorrat“ lernen können. Und im Laufe der Zeit merkt fast jeder, dass beispielsweise Programmieren auch wie ein Handwerk ist, in dem man durch Fleiß und Übung immer besser wird.

Was mir auch noch am Herzen liegt, sind die QuereinsteigerINNEN! Leider wagen immer noch zu wenig Frauen den Weg in die Fachinformatikerinnen-Umschulung. Dabei sind Frauen wirklich gut darin Probleme zu analysieren und dann auch Lösungen zu entwickeln. Also Frauen vor!

Über Stefanie Sorum:
Nach dem Studium der Humanbiologie führte der Weg über die immunologische Grundlagenforschung dann in den Bereich der Erwachsenenbildung. Seit 6 Jahren ist Sie Leiterin Training & Consulting bei der IAD GmbH für den Standort Marburg verantwortlich. Und obwohl man als Humanbiologin eigentlich keine Ahnung von Tieren und Pflanzen hat, gärtnert Sie gerne und versucht (bislang erfolglos) einen Igel im Garten anzusiedeln.