EXPERT_TALK

Wir begrüßen Herrn Michael Mattis im EXPERT_TALK. Michael Mattis ist Geschäftsführer der AMC Media Network GmbH & Co. KG und steht uns zum Interview zur Verfügung. Durch das Interview führt Sie Marco Kahler von ADSCAPE a valantic company.

KAHLER:
Herr Mattis, Sie sind Ausrichter der Veranstaltung DIGITAL FUTUREcongress (DFC). Was waren Ihre Beweggründe, den DFC ins Leben zu rufen und welche Ziele verfolgen Sie damit?

MATTIS:
Der DIGITAL FUTUREcongress kann mittlerweile auf eine rund zehnjährige Geschichte zurückblicken. Angefangen hat das Ganze mit einem Nachschlagewerk für die Region Rhein-Main, in dem wir unsere ersten Erfahrungen mit IT-Anbietern sammeln konnten. In letzter Zeit hat sich der daraus entstandene Event sehr gut entwickelt. Von der Premiere mit knapp 1.000 Teilnehmern, bis hin zu mittlerweile über 4.000 Teilnehmer in Frankfurt diesen Februar. Der eigentliche Antrieb, diese Veranstaltung durchzuführen, kam durch die Überlegung, mittelständische Unternehmen fit für die Digitalisierung zu machen.

Dazu muss man wissen, dass ich hier in Südhessen auch eine der über 300 Geschäftsstellen des BVMW (Bundesverband mittelständische Wirtschaft) leite, wodurch nicht nur ein sehr guter Einblick in den hiesigen Mittelstand, sondern auch ein deutschlandweiter Austausch mit den entsprechenden Kolleginnen und Kollegen in anderen Standorten und Bundesländern gewährleistet ist. Unsere Kongressveranstaltung mit ihren Vorträgen, TOP Keynotes, Workshops und einer großen, begleitenden (Fach-)Ausstellung zielt als Netzwerk-Plattform mit Fokus auf mittelständische Digitalisierung darauf ab, möglichst die Geschäftsführenden und IT-Verantwortlichen über aktuelle Trends, Innovationen und bedarfsgerechte Lösungen innerhalb eines kompakten Tagesprogramms zu informieren. Bei uns geht es also nicht vorrangig um Bits und Bytes, sondern vielmehr um wichtige Management-Entscheidungshilfen sowie einen konstruktiven Austausch zwischen Anwendern und Anbietern rund um das Thema Digitalisierung, Datentransformation und Arbeitsprozessoptimierung, der den Besuchern hinsichtlich des technologischen Status quo zielführende Impulse und nachhaltige Mehrwerte bieten soll.

KAHLER:
Was darf man auf dem DIGITAL FUTUREcongress erwarten? Was sind die Themen?

MATTIS:
Grundsätzlich geht es dort um die voranschreitende Digitalisierung und vor allem darum, interessierte Unternehmen beim Einstieg, der Etablierung oder Weiterentwicklung ihrer jeweiligen digitalen Agenda via zeitgemäßem Know-how, Beratungsmöglichkeiten durch spezialisierte Experten und geeigneten Anbietern zu unterstützen. Mit einem Entscheider-Anteil von weit über 70 Prozent, adressieren wir hier die erste und zweite Führungsebene in KMU. Darauf sind die entsprechenden Inhalte ausgerichtet. Wichtig ist uns hier als Veranstalter, der auch selbst seine Wurzeln im Mittelstand hat, dass praktikable, auf individuelle Anforderungen ausgerichtete Produkte und Dienstleistungen im Mittelpunkt stehen. Dabei setzen wir auf Meta-Themen oder Querschnittsbereiche, die alle Firmen, unabhängig von Branche und Mitarbeiterzahl betreffen. Das sind die Aspekte Online-Marketing & Sales, Prozessoptimierung & Kommunikation, Neue Arbeitswelten, Cyber Security & Datensicherheit / IT-Recht und natürlich Digitalisierung & Transformation. Mit der ADSCAPE PIM-Street und dem damit verbundenen Interessensgebiet „Product Information Management“ – abgekürzt PIM – gehen wir neue Wege und ich bin sehr gespannt, wie das angenommen wird. Schließlich ist auch Wachstum und Erfolg im Omnichannel E-Commerce ohne PIM kaum vorstellbar.

KAHLER:
Sie haben gerade Product Information Management und die damit verbundene ADSCAPE PIM-Street angesprochen. Auf der diesjährigen Veranstaltung in Essen sollte die Premiere der ADSCAPE PIM-Street stattfinden, die ja leider wegen Corona ausfällt. Wie sehen Sie diesen bedeutsamen betrieblichen Prozessabschnitt perspektivisch im Kontext des Mittelstandes?

MATTIS:
Deutschland ist eine Export-Nation und gleichzeitig sind wir über einen sehr starken Mittelstand mit Hunderten Unternehmen in unterschiedlichen Branchen Weltmarktführer oder Hidden Champions. Darum beneiden uns viele andere Länder. Damit wir insgesamt diese Position stabil halten und ausbauen können, sind Themen wie Digitalisierung, Innovation und neue Geschäftsmodelle zwingend notwendig. Wenn man sich jetzt noch die Megatrends der Zukunft anschaut, wie zum Beispiel Nachhaltigkeit oder Künstliche Intelligenz (KI), ist PIM mit zielgruppenorientierter Produktdaten-Kommunikation nicht wegzudenken. Verbraucher wollen nun immer detaillierter wissen, wie das von ihnen erworbene Erzeugnis entstanden ist. Sie interessiert mehr denn je, woher dessen Bestandteile kommen oder ob es umweltfreundlich produziert wurde. Solche und eine Menge anderer marktbeeinflussender und kaufentscheidender Konsumenten-Fragen können Hersteller nur mit einer stringenten PIM-Strategie beantworten. Um es kurz zu sagen: Mittelstand und PIM gehören einfach zusammen. In nächster Zeit noch weitaus intensiver als heute.

KAHLER:
In einem PIM-Projekt gibt es immer viele zusammenhängende Abläufe, die miteinander verzahnt sind – wie etwa Workflow, Übersetzungsmanagement und natürlich IT-Infrastruktur beziehungsweise Cloud-Lösungen. Können wir diese und weitere verwandte Themen auf dem DIGITAL FUTUREcongress ebenfalls erwarten?

MATTIS:
Die von Ihnen aufgeführten Segmente sind auf dem Digital FUTUREcongress eigentlich der Kernbereich. Gerade Geschäftsführer und Personal aus der zweiten Führungsebene beschäftigen sich genau damit, um die Prozesse in den Unternehmen schneller und effizienter zu gestalten. Oft helfen ihnen diese Bereiche als Inspiration, um fokussierter mit der firmeninternen Digitalisierung zu starten. Für die IT-Infrastruktur gibt es auf dem DFC sogar eine eigene Bühne, wo Aussteller oft auch entsprechende Best Practice-Lösungen demonstrieren und vorstellen.

KAHLER:
Demnach sind so ziemlich alle Digitalisierungs-Themen oder mindestens ein sehr breiter Querschnitt davon dort vertreten. Wie formulieren Sie den Grund für einen Besuch auf dem DIGITAL FUTUREcongress? „Nice-to-have“ oder ein „Muss“?

MATTIS:
Ich denke, die Frage muss nicht nach dem Veranstaltungsformat, sondern nach der Digitalisierung an sich gestellt werden. Ist Digitalisierung ein „Muss“ oder eher ein „Nice-to-have?“ Spätestens hier wird dann auch die Antwort klar, die eindeutig ausfällt: Ohne Digitalisierung werden Unternehmen schon sehr bald nicht mehr wettbewerbsfähig sein. Dabei ist es – salopp gesagt – fast egal, an welcher Stelle Verantwortliche beginnen, ihre Firma zu digitalisieren. Natürlich macht es Sinn, zuallererst eine Strategie zu formulieren und sich anhand dieser Stück für Stück die damit notwendigen Maßnahmen zu erarbeiten und sukzessive umzusetzen. Digitalisierung kann aber weitaus mehr leisten, als lediglich schlichte Prozesse oder eingefahrene Tätigkeiten zu optimieren. Digitalisierung ist in der Lage, Geschäftsmodelle komplett zu verändern, Arbeitsabläufe einfacher und sicherer zu machen, Datenflüsse und deren valide Abrufbarkeit über Rechner-Infrastrukturen hinweg erheblich zu erweitern und damit Ihrem jeweiligen Metier einen gänzlich neuen geschäftlichen Horizont zu eröffnen. Spätestens hier wird klar, welche Kraft hinter dieser enormen Triebfeder steckt. Sich als Geschäftsführer zurückzuziehen und zu glauben, dass Digitalisierung nur ein beiläufiges Phänomen mit kurzer Halbwertszeit sei, wird also nicht funktionieren. Von daher kann ich Ihre Frage mit einem definitiven „Muss“ beantworten.

Der DIGITAL FUTUREcongress zeigt Besuchern nämlich viele Praxis-Erfahrungen auf, insbesondere um entsprechende Impulse aufzunehmen oder potenzielle, bewährte Technologien kennen zu lernen. Genau diese Informationen, Hinweise und Erkenntnisse sind wichtig, um zu verstehen, welche Entwicklungen das eigene Unternehmen nehmen kann, um auch in Zukunft noch gut aufgestellt, erfolgreich, flexibel, effektiv und autonom agieren zu können. Entweder mit einem auf gegenwärtige Notwendigkeiten und Herausforderungen angepassten Businessmodell oder vielleicht sogar einem ganz neuen.

KAHLER:
Sie haben bekannt gegeben, dass die diesjährige Veranstaltung in Essen auf November 2021 verschoben wird. Zum Schutz von Ausstellern und Besucher und im Hinblick auf die steigenden Fallzahlen von COVID-19 ist dies verständlich. Was waren an dieser Stelle weitere Beweggründe hierfür?

MATTIS:
Zunächst ist das denke ich der wichtigste Grund von allen. Gesundheit ist unser wichtigstes Gut. Erst wenn man sie verloren hat, wird man Unmengen an Geld und Zeit investieren, um sie wieder zu erlangen. Daher sind auch alle ausnahmslos daran interessiert, möglichst gesund zu bleiben. Aus gutem Grund. Ich möchte gar nicht verhehlen, dass real stattfindende Präsenzveranstaltungen im Moment nicht besonders hoch im Kurs der Aussteller und Besucher liegen. Gleichzeitig ist aber das Bedürfnis an Informationen rund um die Digitalisierung im Mittelstand exponentiell gestiegen. Daher arbeiten wir mit Hochdruck an neuen Veranstaltungskonzepten.

KAHLER: Wie planen Sie die Veranstaltungen im Jahr 2021? Gibt hierfür schon besondere Konzepte?

MATTIS:
Ja, wie gesagt, wir arbeiten mit Hochdruck an neuen Lösungen. Ich möchte nur so viel verraten: Es wird spannend, maximal interaktiv und es wird eine Form geben, die beides vereint. Die virtuelle Teilnahme und gleichzeitig die Möglichkeit, sich auch auf Wunsch an einer Location zu treffen. Auch hier stehen der berührungslose Kontaktaustausch und der Kontakt mit Mehrwert im Vordergrund. Dafür werden wir als DIGITAL FUTUTREcongress natürlich die richtigen Lösungen und Tools bereitstellen.

KAHLER:
Vielen Dank für das Interview.

Zur Person:

Michael Mattis ist seit über 16 Jahren Geschäftsführer der AMC MEDIA NETWORK GmbH & CO. KG mit Sitz in Darmstadt. Das Unternehmen bietet, als Veranstalter und Kreisgeschäftsstelle des BVMW (Bundesverband mittelständische Wirtschaft) regional und überregional mehr als 1.000 Kunden, mediale Plattformen, Großveranstaltungen und Unternehmernetzwerke. Dazu gehört die größte Anwender-Kongressmesse in NRW, Bayern und Hessen, der DIGITAL FUTUREcongress sowie die dikomm, Kongressmesse für die digitale Kommune. Im eigenen Verlag entwickelt Michael Mattis das Magazin DIGITAL FUTUREmag mit einer neu entwickelten rs+c-Technik für die direkte Verbindung zwischen Leser und Autor.

Portraitfoto Michael Mattis

Michael Mattis, AMC Media Network GmbH

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