­­­Zwangsdigitalisierung oder „nach der Krise, wenn alles wieder normal ist …“.

Jede Krise birgt auch Chancen!

Wir stecken aktuell in der vermutlich größten wirtschaftlichen Krise der Nachkriegsgeschichte. COVID-19 legt nicht nur Deutschland, sondern die komplette Welt lahm. Die Menschen und die Wirtschaft werden vor große Herausforderungen gestellt. Wie geht es weiter?

Wir erleben verschiedenste Verhaltensweisen in den verschiedensten Situationen. Sowohl in der Wirtschaft als auch im privaten Leben. Zu erkennen ist, dass die „Vogelstrauß“ Methode – den Kopf in den Sand zu stecken – mit Sicherheit nicht der richtige Weg ist. Kreativität und eine positiv motivierte Einstellung begünstigen die Gewinner der Krise. Insofern man überhaupt, außer der Umwelt, von „Gewinnern“ sprechen kann.

Wir hören oft den Satz „nach der Krise, wenn alles wieder normal ist …“.
Wird das wirklich so sein? Wird es wie „vor der Krise“ sein?

Zwei verschiedene Verhaltensmuster beeinflussen die Wirtschaft aktuell, das „nach der Krise“ maßgeblich. Das eine Verhaltensmuster als Kunde, welches indirekt und unbewusst beeinflusst und zum Anderen, das Handeln als Unternehmer, mit dem man selbst aktiv mitgestalten kann.

Das indirekte und unbewusste Muster nehmen wir vor allem in dem veränderten Kaufverhalten war. COVID-19 wirkt wie ein Brandbeschleuniger im digitalen Entwicklungsland Deutschland. Hier erkennen wir eine große Chance in der Krise. E-Commerce boomt, während der lokale und stationäre Einzelhandel ums Überleben kämpft. „Digitalisierungsverweigerer“ der letzten Jahre erleben es am eigenen Leib, wie sich das Geschäft immer mehr von Ihnen wegbewegt. Ein geschlossener Laden kann eben nichts verkaufen. Hier wirkt der Käufer bzw. der Kunde indirekt und unbewusst mit seinem „neuen“ Kaufverhalten auf ein Unternehmen ein.

Als Anbieter bzw. Unternehmer kann man das neue Kaufverhalten nicht steuern bzw. beeinflussen. Man muss sich also an die neue Situation anpassen, hier wiederum kann der Anbieter aber aktiv, selbst und bewusst Einfluss nehmen.

Erfreulicherweise erlebt man immer häufiger, dass Unternehmen aktiv gestalten und mit kreativen Ideen versuchen, die Situation anzunehmen und somit zu überleben. Drive-In Schalter und Lieferservices sind eine oft gesehene Möglichkeit. Aber auch hier erfolgt die Kaufansprache an den Kunden in den meisten Fällen digital und online. Spontane Angebote werden mit Hilfe von Social-Media beworben und zum Verkauf angeboten.

Unternehmen, die jedoch früh in die Digitalisierung investiert und eine Multi-Channel-Vertriebs-Strategie aufgebaut haben, sind heute klar im Vorteil. Das Online-Geschäft funktioniert und kann die aktuell fehlenden Umsätze des stationären Handels teilweise sogar kompensieren. COVID-19 sorgt zwar anfänglich generell für Umsatzrückgänge, so auch im eCommerce. Wobei hingegen manche Branchen (z.B. Medikamenten, Lebensmitteln und Drogeriewaren) und manche Anbieter sogar Zuwächse von über 50-80% verzeichnen können. Letzte Umfragen und Statistiken zeigen jedoch, dass der generelle Online-Umsatz, im Vergleich zum stationären Handel, wieder steigt (Quelle: Nachrichtenagentur dpa). Denn was ich vor Ort im Laden nicht mehr kaufen kann, bestelle ich eben online.

Dies ist eine Entwicklung, die nach unserer Einschätzung die Situation auch langfristig verändern kann. Ein „nach der Krise, wenn alles wieder normal ist …“ wird es unserer Meinung nach nicht mehr geben. Natürlich wird man irgendwann wieder den stationären Handel aufsuchen, jedoch werden sich die Umsätze noch mehr zugunsten des eCommerce verlagern. Gerade die ältere Generation oder Kunden, die noch nie Online eingekauft haben, werden aktuell nahezu gezwungen sich mit Online-Shopping bzw. Online-Angeboten zu beschäftigen. Die Zahl der Neukunden in den Web-Shops und auf den Verkaufsplattformen steigt stetig und wenn man einmal die Annehmlichkeiten des Online-Shoppings kennengelernt hat, wird das auch langfristig Auswirkungen auf das Kaufverhalten haben.

Online-Shopping ist ein prominenter Gewinner der Krise, aber auch in anderen Bereichen gibt es Veränderungen, welche durch die Digitalisierung vorangetrieben werden. Die Digitalisierung hält in vielen Bereichen Einzug, z.B. Arztpraxen, Friseure oder Steuerberater arbeiten heute schon mit digitalen Instrumenten wie z.B. Online-Terminvergaben und digitalen Beratungsgesprächen. Auch KI-Lösungen werden zukünftig immer mehr ihre Anwendungsfelder finden. Z.B. der Einsatz von KI in der Medizin. Vor allem bei Diagnosen von Krankheiten sind KI-Systeme heute schon eine Hilfe. Im Gegensatz zum Arzt, kann die KI Krankheitssymptome, Röntgenbilder oder Krankenakten sekundenschnell mit einer großen Menge an Informationen vergleichen und so genau feststellen, welche Krankheiten dem Patienten vorliegen.

Auch der Staat bietet bereits mehr Online-Services an, das „Ziehen einer Wartemarke“ auf einem Amt wird der Vergangenheit angehören. Konkrete Beispiele für digitale Dienstleistungen in diesen Bereichen reichen von der bloßen Terminvergabe über das Internet, über Pass-Angelegenheiten und direkten Datenaustausch, bis hin zu Baugenehmigungen und Gewerberegisterauskünften. Bis Ende 2022 sollen insgesamt 575 Verwaltungsdienstleistungen von Bund, Ländern und Kommunen online nutzbar sein. Man rechnet damit, dass einige Angebote durch Corona schon früher zur Verfügung stehen.

Man könnte durch die COVID-19 Krise durchaus von einer „Zwangsdigitalisierung“ sprechen, allein um Menschen-Ansammlungen zu vermeiden, den persönlichen Kontakt zu minimieren oder sich einfach dem Kaufverhalten der Kunden anzupassen.

Wir nehmen wahr, dass viele Unternehmen die Situation erkannt haben und digitale Informationen bzw. Produktinformationen als wertvolles und unverzichtbares Asset in Ihrem Unternehmen bewertet haben. Produkte, die in digitaler Form vorliegen, kann man auch Online anbieten und verkaufen. Also ein klarer Wettbewerbsvorteil. Weiterhin ist natürlich auch die Qualität der Produktdaten elementar. Denn Produkte, die in perfekter digitaler Form vorliegen, verkaufen sich Online noch besser. Unternehmen nutzen aktuell gerade diese Krise, um Versäumnisse der letzten Jahre aufzuholen oder geplante Projekte vorzuziehen. Denn mit perfekten Produktdaten, stehen Ihnen perspektivisch viele zusätzliche Vertriebskanäle zur Verfügung. Durchdachte Digitalstrategien und Umsetzungen sind daher essenzieller denn je.

Unsere Erkenntnis aus der aktuellen Situation ist, dass die Unternehmen, die motiviert und kreativ ans Werk gehen, gestärkt und bestens gerüstet mit dem richtigen Setup „nach der Krise“ durchstarten können. Beschäftigen Sie sich mit kreativen und disruptiven Ideen und machen Sie Ihre Hausaufgaben. Treiben Sie die Digitalisierung, mehr als nur das was Sie unbedingt müssen, voran.

Wir unterstützen unsere Kunden in vielen Bereichen der Produktdaten-Digitalisierung und -Strategie. Wir evaluieren gemeinsam mit unseren Kunden mögliche Digitalisierungswerkzeuge und -wege. Gerne unterstützen wir auch Sie!

Autor:

Marco Kahler, CEO der ADSCAPE GmbH

Über 25 Jahre PIM Erfahrung. Industriekaufmann und EDV-Berater. Anfänglich Geschäftsführer eines ERP Software Integrator wechselte er als Abteilungsleiter zu einem Medienunternehmen. In den folgenden Jahren sammelte er Erfahrungen als Consultant, Sales Manager und Director Sales bei diversen PIM Herstellern. Nach erfolgreicher Vertriebstätigkeit stellte er sich bei der ADSCAPE GmbH den Aufgaben des Geschäftsführers in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Business Development Management.